Meine Fotografie

Als gebürtige Französin aus Rouen, in der grünen Normandie bin ich 1992 freiwillig in meine deutsche Partnerstadt Hannover ("für die berufliche Herausforder-
ung" pflegte ich damals zu sagen) gezogen. Im Laufe der Zeit lernte ich die Deutschen, ihre Sprache, ihre Mentalität und Kultur kennen und entschloss mich, dann die Stadt Köln (wo ich heute noch lebe) als mein zukünftiges Domizil und Jagdrevier auszuwählen. Ich bin tätig als Vertriebsassistentin in Customer Service.
Die Fotografie ist für viele von uns eine Leidenschaft. Meine begann mit einer Liebesgeschichte:
Zu meinem 25. Geburtstag begann ich eine heimliche "liaison dangereuse" mit einem jungen Fotograf. Da unsere Begegnungen ein Geheimnis bleiben sollten, tauchten wir jedes Mal mitten in der wilden Natur unter. Einmal konnten wir dem Alltag für einige Tage in die Vogesen entfliehen. Zu diesem Ausflug hatte er mir einen sehr guten Fotoapparat – irgendwelche Nikon ... 24-80 mm - geliehen. Ich freute mich wie ein Kind über die Einstellung "Vollautomatik" (!) – man sollte einen Schüler nicht sofort mit der Technik erschrecken, oder? Wir standen immer sehr früh auf, um die Morgendämmerung in den Tälern zu erleben. Diese drei Tage inmitten der Natur, immer mit einem Fotoapparat in der Hand, gaben mir ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit. Ich konnte meine eigenen Visionen durch das Objektiv versinnlichen und erkannte dabei ein umfangreiches, künstlerisches Mittel, mich auszudrücken.
Später kaufte ich mir eine eigene Spiegelreflex-
kamera – eine Pentax A30N 24-80 mm. Bewaffnet mit meiner neuen Fotoausrüstung begab ich mich voller Begeisterung auf die Suche nach neuen Bildmotiven. Zu dieser Zeit übernachtete ich sogar ab und zu in der Nähe interessanter Fotokulissen in meinem Renault Super Cinq (!), mit dem einzigen Zweck, diese "verdammte" Morgenstunde nicht zu verpassen! Das Bild "Morgendämmerung" entstand nach einer Übernachtung vor Ort. Trotz eines weniger erfreulichen Zwischenfalls mit der belgischen Polizei (Sie weckte mich um 02.00 Uhr morgens), war ich ziemlich stolz, diese mystische Fusion zwischen Licht und Wasser auf dem Film verewigt zu haben.

Christine Lemaire




Ich fotografiere immer noch mit dem gleichen Fotoapparat und besitze zusätzlich ein Zoom-Objektiv 80-200 mm. Die meisten Bilder von Stillleben, Früchten und Strukturen habe ich mit der 80 mm Makro-Einstellung erreicht. Mit Rücksicht auf meine Vorliebe für "mikrokosmische Verhältnisse" würde ich natürlich lieber ein "richtiges" Makro-Objektiv - 105 mm oder 200 mm - bevorzugen. Die rasante Entwicklung der Digitalfotografie ruft in mir jedoch ein wenig Ratlosigkeit über den Kauf einer neuen Fotoausrüstung hervor. Trotz ihrer kompakten Größe und der bequemen Bildbearbeitung durch Computer ersetzt sie nicht die mir vertraute - fast rituelle - Handhabung einer klassischen Spiegelreflexkamera...
Mal sehen!
 


© 2007 Christine Lemaire